Perspektiven - Alternativen

 

1. Es besteht kein Bedarf für die EUROGATE Westerweiterung. Die Prognosen des Containeraufkommens  sind stetig im Wandel, wie die Entwicklung der Weltwirtschaft auch. Die Containerschifffahrt richtet sich nach ihr aus, ist also extrem anfällig. Welchen Zeiten gehen wir entgegen? Und welcher Bedarf besteht real?

2. Hamburg verfügt heute über ein Jahresumschlag für die Containerschifffahrt von 18 Mio TEU unter Ausschöpfung der vorhandenen Kapazitäten, umgeschlagen werden zur Zeit 9 Mio, wovon Eurogate derzeit ca. 3 Mio bewältigt. Durch die Planung der Westerweiterung des CTH sollen ein Zugewinn von 2,5 bis 3 Mio TEU Jahresumsatz zusätzlich erreicht werden. Wie sich jedoch die Containerschifffahrt in Europa entwickeln wird, bleibt offen, wenn Odessa, Piräus, Genua, Rotterdam, Antwerpen, Danzig, St. Petersburg etc. sich weiter öffnen und entwickeln. Für Hamburg wird ein jährliches Wachstum von 6 % prognostisch in der Planfeststellung erwartet, realistisch sind es 3 % nach namhafter internationaler Beurteilung. Alternativ sollten die Nordstaaten Hamburg, Niedersachsen und Schleswig Holstein ein zukunftsträchtiges Gesamtkonzept intelligenter Vernetzungen aufstellen, um über Jahrzehnte hinweg den Norddeutschen Raum zum Dreh- und Angelpunkt Nordeuropäischer Containerschifffahrt zu machen. hierzu eignen sich die Häfen Jade Weser (Tiefseewasserhafen), Bremerhaven und Hamburg. Der Terminalbetreiber Eurogate beabsichtigt folgerichtig nach neuesten Informationen einen Containershuttle per Bahn zwischen dem Jade-Weser-Port und Hamburg einzurichten (siehe Veröffentlichng: Hansa Maritime Journal vom 19.3.2017). Die "Nordstaaten-Länder" sollten sich hieran ein Beispiel nehmen.

3. Schon heute können 18.000 TEU und zukünftig auch 20.000 TEU Schiffe an den vorhandenen Kaianlagen von EUROGATE und HLA abgefertigt werden. Containerbrücken und Kailängen sind vorhanden. 


 

4. Die geplante Kaimauer am Bubendeyufer mit entsprechender Wassertiefe und Ausbau von Fahrrinne und Liegewannen für XXL Container  haben im Tiedegewässer der Elbe ungeahnte Auswirkungen. Uferbefestigungen werden gefährdet. Die vorhandenen Ufermauern vor Övelgönne stammen aus den ersten Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts und sind für Wassertiefen von max. 10 m konzipiert, heute sind bereits 18 m Wassertiefe und mehr zu registrieren. Strömungsgeschwindigkeiten und Druck gefährden Ufer und Hang des nördlichen Elbufers.

5. Das Bubendeyufer muß erhalten bleiben. Dies ist vorrangiges Ziel. Sollten die Planungen der Vorhabensträger entgegen allen Widerständen durchgeführt und realisiert werden, so möchte der Verein als Alternative zur gegenwärtigen Planung auf die Vorteile des Abtragens des gesamten Bubendeyufers hinweisen. Der Elbstrom würde verbreitert, die Strömungsgeschwindigkeit des Tiedegewässers verlangsamt, die Wasserrahmenrichtlinien bei Vergrößerung der Wasseroberfläche beachtet, der Drehkreis für größte Containerschiffe wäre gewährleistet. Die Delegationsstrecken wären räumlich entlastet. Zudem würde die Inklination des Flußbettes auf der Nordseite der Elbe flacher sein, ein Vorteil zur Sicherung des nördlichen Ufers. Die schon bestehende Kaimauer am EUROGATE Nordufer müßte lediglich auf die entsprechende Wassertiefe ausgerichtet werden. Die Kaimauerlänge für EUROGATE verkürzte sich in einem solchen Szenario nur um 60 m im Vergleich zur gegenwärtigen Planfeststellung von 1040 m auf 980 m. Durch die Verbreiterung des Stromes und durch die weiter im Süden zu erwartende Kaimauer wären umweltschädigende Einflüsse auf der Nordseite des Elbufers gemindert. Die Inklination des Flußbettes auf der Nordseite bliebe flach. Die Uferbefestigungen wären durch die Drehmanöver nicht bedroht, der Elbhang wäre so nicht gefährdet. Die Schallimmissionen wären in Övelgönne und am Nordhang der Elbe geringere!

 


 

 


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